Kaum zu glauben, daß es für den Film noch keinen Thread gibt. Ich glaube, daß er auch an den Kinokassen hierzulande ziemlich untergegangen ist - aber: Regie Spike Lee, Edward Norton in der Hauptrolle; was kann man da großartig falsch machen?

Das dachte ich jedenfalls, als ich mir die DVD ausgeliehen hab - und sollte Recht behalten. Norton spielt einen Drogendealer, namens Monty Brogan, der von der DEA erwischt wurde und heute seinen letzten Tag als freier Mann verbringt, bevor er für sieben Jahre in den Knast wandert. Zurück läßt er Vater, Freunde, Freundin und Hund. 25 Stunden zeigt diesen letzten Tag und wie einerseits Monty versucht, mit sich und seinem Umfeld ins Reine zu kommen und andereseits seine besten Freunde, die ihrem Kumpel einen letzten schönen Abend bereiten wollen.

Mich hat der Film emotional ziemlich ergriffen; es gibt einige heitere, lustige und skurrile Momente, hauptsächlich ist Stimmung aber sehr bedrückend und besonders zum Ende hin, wenn sich der Tag für Monty dem Ende nähert, konnte ich die nackte Panik , die lähmende Angst, die ein Mensch in Monty's Lage empfinden muß, sehr gut nachvollziehen.
Und dann wäre da noch Norton's endgeiler Monolog vorm Toiletten-Spiegel, der an Coolness kaum zu überbieten ist - für die Szene allein hätte sich der Film schon gelohnt!

Die Besetzung ist durchweg gut gelungen, neben Norton sind da noch Barry Pepper, Philip Seymour Hoffman, Rosario Dawson und Anna Paquin zu erwähnen. Diesem Cast ist es auch zu verdanken, daß einem die Charaktere trotz all ihrer Fehler (die Hauptfigur ist immerhin ein verurteilter Drogendealer) auf Anhieb sympathisch sind.

Kurzum: Einer der besten Filme, die ich dieses Jahr gesehen hab. Auf der Killer-Skala wäre das eine viereinhalb.