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    Mitglied Avatar von Martin 37
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    Post Blueberry

    Da im Spiegel-Artikel ausdrücklich "Blueberry" als Beispiel für Rassenhass genannt ist, möchte ich auch dazu ein wenig von Markus Tschernegg zitieren, und zwar aus dem Comic-Forum No. 62, 30 Jahre Blueberry, Seite 16 ff (17, 18)

    Markus Tschernegg, Blueberry zwischen Legende und Wirklichkeit

    "Jean-Michel Charlier wollte von Anfang an einen wahren Western erzählen, keine "Lonesome Cowboy"-Geschichte, wo der undefinierte Held am Ende jeden Abenteuers wieder gegen die untergehende Sonne reitet oder schmachtend in den Armen seiner eben geretteten Geliebten versinkt. Bei Blueberry war das etwas anders. Wir finden gerade in den ersten Abenteuern immer wieder genaue Zeitangaben, Jahreszahlen, manchmal sogar das genaue Datum. Dadurch sollte der Leser ein Gefühl für eine wahre, nachprüfbare Geschichte vermittelt bekommen. Bis auf die Hauptfiguren hat es fast alle Charaktere wirklich gegeben, oder sie könnten so gelebt oder gehandelt haben. Erinnern wir uns an den Apachenhäuptling Cochise, an Vittorio, an die Brüder Bass, an General Crook, General Dodge, Präsident Grant, General Sherman und die ganze Garde der Soldateska.

    Zyklus 1
    Fort Navajo und die Indianerkriege

    Die ursprüngliche Story beginnt im Juni 1967 mit der Folge Fort Navajo. Die sogenannten Jugendabenteuer spielen zwar von 1861 bis 1865, wurden aber erst später gezeichnet und werden im Zyklus VI (Die Jugendabenteuer) extra behandelt. Wir finden Blueberry in einer Pokerrunde. Als Soldat in einer Militärhierarchie gefangen, erscheint er uns schmutzig, stinkend, unrasiert betrügerisch und mit schlechten Manieren, menschlich eben. Charlier und Giraud legten in diesem ersten Zyklus großen Wert auf Dokumentation, es gab wiederholt Landkarten und einmal sogar ein Photo. Giraud zeichnete die ersten Alben ganz im Stil von Jijé, der ihm Vater und Lehrmeister geworden war.
    Die Geschichten dieses ersten Zyklus kann man als sogenannte Kavallerie-Western einreihen, Einflüsse von John Ford (Dord Apache - Bis zum letzten Mann) und Delmer Daves (Broken Arrow - Der gebrochene Pfeil) sind nicht zu übersehen. So sieht Cochise im ersten Album Cheff Chandler aus Broken Arrow zum Verwechseln ähnlich. Charlier hatte die wahre Story von Bascum im Hinterkopf, der mit den Indianern verhandelt hatte. Bei Blueberry wird aus dem echten Bascum der Indianerhasser Bascom, der Fort Navajo durch sein haßerfülltes Handeln in Gefahr bringt. Alle Figuren, die einen guten Kavallerie-Western ausmachen, kommen bereits im ersten Album vor: Der Indianerhasser (Bascom), der junge naive Offizier aus West-Point (Graig), die junge Tochter des Kommandanten (Miss Muriel), der weise Indianerhäuptling (!!!! - Anm. des Abtippers) (Cochise) und der Haudegen, der für Gerechtigkeit eintritt (Blueberry). Obwohl der junge Blueberry das Aussehen von Frankreichs Parade-Antihelden (!!!! - Anm. des Abtippers) Jean-Paul Belmondo bekam, könnten wir ihn am ehesten mit John Wayne vergleichen."

    ____________________Ende des Zitats___________________

    Wie ich oben bereits kurz angemerkt hatte, konnte der Spiegel (und andere) zur damaligen Zeit mit realistischen Comics nicht viel anfangen. Insbesondere wohl auch dann nicht, wenn wie hier bei Blueberry Zeitgeschichtliches verarbeitet worden ist. Dabei ist zu beachten, dass Cochise sehr positiv dargestellt wird und das "Böse" vielmehr vom Indianerhasser (Bascom) verkörpert wird.

    Ciao
    Martin

    Hugh, ich hab gesprochen!
    Geändert von Martin 37 (28.09.2001 um 19:42 Uhr)

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