Und hier ist die angekündigte Zuckerfisch-Kritik:
http://nele.abels.bei.t-online.de/ne...chNurLieb.html
Und hier ist die angekündigte Zuckerfisch-Kritik:
http://nele.abels.bei.t-online.de/ne...chNurLieb.html
Ich finds ja etwas merkwürdig, "Zuckerfisch" ständig mit Crumb, Shelton und Seyfried irgendwie in eine Reihe stellen zu wollen. Auf den Gedanken wäre ich nie gekommen...
Immerhin hat die gute Frau sich viel Mühe mit dem Text gegeben. Und irgendwie ist meine Sozialisierung auch etwas anders verlaufen als die der Autorin (ich hatte zB. keinen laangharigen Sozialkundelehrer), so dass ich ihren Unmut nicht so recht nachvollziehen kann.
Gruß
Michael
Aktuelles in meinem Blog! Oder bei deviantArt.
Frage: Ist es fair einen Erstlingscomic mit dem gewachsenen Gesamtwerk von nächstgenannten Herren zu vergleichen?
Zitat Nele:
"Was bei Crumb, Shelton oder Seyfried als narrative Verfremdung und überzeichnete Kritik am Obrigkeitsstaat gelesen werden könnte und von diesen Autoren entsprechend zeichnerisch gestützt würde..."
Ich meine das nicht als generelle Abwehr, aber ich bin mir fast sicher das auch die ersten Werke von Crumb, Shelten, Seyfried bestimmt nicht die ausgeklügelsten waren... wenn man einen Comic zeithistorisch einordnet (wobei er sowieso nur comichistorisch eingeordnet wurde), sollte man ihn dann nicht fairerweise auch im Kontext der Entwicklung des Künstlers betrachten?
Geändert von Sascha Thau (18.06.2003 um 16:04 Uhr)
Ich denke, dass Problem der Frau beginnt mit der Etikettierung "Independent" - wenn man dieses Label hat, muss man um himmelswillen hintergründig, untergründig und staatshintertreibend sein oder wie? Da sei ihr doch mal angeraten, eine gute Portion Trondheimzu konsumieren und sich mal in einem anderen als ihrem eigenen Weltbild zu tummeln...
Gruß
Michael
Aktuelles in meinem Blog! Oder bei deviantArt.
ich fands lustig. immerhin habe ich jetzt den begriff "fremdficken" gelernt, den kann ich sicher noch mal anbringen. daß mich schon wieder jemand in die weitausgetretene generation golf stecken will, hat mich natürlich verärgert.
here we go again!Original geschrieben von Michael Vogt
dass Problem der Frau beginnt mit der Etikettierung "Independent"
mir wars irgendwie zu lang und name droppig. das wort zuckerfisch taucht ja erst im dritten Absatz auf. Motz.
Lorraine
Hmmm, daß sich so bald schon jemand dermaßen viele Gedanken zu meinem Comic macht...Jessas...
Na, ja, die Sachen stimmen ja im großen und ganzen für den ersten Band, der Trick ist denn allerdings, daß der Comic ja gar kein abgefahrenes, undergroundiges Statement zur Lage einer ganzen Generation sein sollte . Heck, ich wollte, daß er mal in einer Zeitung erscheint (was er ja nun auch tut) und ein Zeitungsstrip a la Calvin & Hobbes ist, und eben nicht 'Bitchy Bitch' (Das kommt noch... . Ich geb zu, im Rahmen von Zuckerfisch fällt es mir schon schwer fies zu werden -es fehlt auch zum Beispiel ein richtiger Antisympathisant, der so richtig scheiße ist, und dem man deshalb gern zuschaut. Was den "Aufstand gegen das Establishment" angeht, wie gesagt, darum ging's garnich. Im Strip gefällt es mir unter anderem, zu versuchen ohne das ganze "die Welt ist scheiße" lustig zu sein. Daß sie das ist wissen wir schon. Oh well, Ich arbeite dran...
In anbetracht der Weiterentwicklung des Zuckerfisch-comics seit dem ersten Band darf ich also konstatieren, daß Zuckerfisch nicht 'independent' ist, und so weit von evil und hardcore weg wie Herr Friedmann von "ich hab nur mal probiert", und da dürfter mich gerne zitieren
P.S: Für die, die den Text gelesen haben (erstmal respect, der is ja lang!), wenn man bei Stuttgart wohnt kommt man zur Untersuchungshaft erstmal nach Stammheim, das weiß ich von Freunden, die dort Erfahrungen erster Hand gemacht haben und damit auch kein Statement zum deutschen Herbst abgeben wollten...
Geändert von naomi fearn (18.06.2003 um 19:28 Uhr)
"Fremdficken" habe ich mir schon notiert!
Ich finde es auch etwas seltsam den Erstling von Nomi
mit den gesamtwerken von den drei Alten zu mesen.
Ansonsten ein ganz schön dickes bla bla. Meine Frese...
Und wer zur Hölle ist dieser Nele?!
Ps: Auch von mir noch`nen nachträglichen Geburtstags Schmatz Nomilein.
Fals du meine Burtstags Mail aus Prag nicht jekriegt hast.
@ Boris: Ja Dankeschön auch nochmal Du Guter!
Hoff Dein Pragaufenthalt war schön
Mir scheint auch das hier "Zuckerfisch" in ein vorgepresstes (Comic-)Weltbild zu passen hat und nicht umgekehrt gedacht wurde: Erstmal den Comic anzuschauen und dann zu denken wo der vielleicht hingehört.
MERKE: Wer keine lieben Comics lesen will, soll eben keine lieben Comics lesen, dann braucht man sich auch nicht darüber ärgern. As simple as that.
bye Sascha
Geändert von Sascha Thau (19.06.2003 um 07:37 Uhr)
eine frau voller feindbilder - das erklärt imho eben auch diese völlig falsche einordnung von "independent" als "systemkritisch" (was immer dieser begriff heutzutage bedeutet):
wenn ralf jetzt noch aufhören würde, geld mit seinen comics zu verdienen, wäre die welt wahrscheinlich echt in ordnung.Auch die Figuren Ralf Königs sind über die Jahre gealtert und gereift, doch begonnen haben sie als junger schwuler Protest -glücklicherweise sind die Zeiten, in denen er vom Hetero-Mainstream vereinnahmt wurde, wieder vorbei.
schon seltsam, dass gerade die selbsternannten besser-linke gerne die nationalistischsten töne anschlagen. deutschland, was ist das?Wenn das da wirklich das authentische Lebensgefühl des heutigen jungen Deutschland ist, dann holt mich hier bitte ganz schnell raus, denn das ist ja nicht auszuhalten!
was doch irgendwie, irgendwo und irgendwann eigentlich mal das ziel der frauenbewegung war...Ach was! - auf den 48 Seiten von “Zuckerfisch” existieren die Worte “Mann” und “Frau” ja nicht einmal...
find ich noch viel schöner als "fremdfick": endjugendliche. was kommt danach? der endmittelalte? und dann der endrentner? gibt es endkinder? oder anfangsjugendliche?Endjugendlichen
war diese frau etwa in der glücklichen lage, nie während ihres studiums mit den eltern telefonieren zu müssen? die beneidenswerte...brav wird den Eltern vermeldet, daß man mit dem tätowierten und ex-grünhaarigen Ex-Punk zusammenzieht (S. 32), brav wird deren Kritik an Haarfarbe und Tatoos angehört, als ob sie das auch nur entfernt irgendetwas anginge.
also bitte: deutsch oder englisch? wir sind doch hier nicht bei den mutterfickern...Handtelefon getrackt
genau: der deutsche comiczeichner hat die pflicht, scheisse zu zeichnen!Überhaupt nur einmal tauchen Körperausscheidungen auf
angesichts der häufung der forderung sexueller beschreibungen sage ich: frau autorin beliebt verbal zu sublimieren.Daß der Freund in Frankreich tatsächlich mal fremdficken könnte
wir halten fest: nomis freund soll fremdficken, und die autorin sorgt sich, dass es ihm schlecht geht. [B]nomi! pass auf! konkurrenz im anmarsch![B]Daß ihr Freund deshalb viereinhalb Stunden im Auto warten muß, was ja durchaus unkomfortabel sein könnte, bleibt außerhalb der Bewußtseinssphäre der Figuren
es geht doch nix über ein anständiges schwarz-weiss-weltbild, oder?die für meine Generation, die durch die ideologisch klaren politischen Positionen der ‘70er Jahre geprägt wurde, kaum noch nachzuvollziehen ist
ihr macht mir angst...
sagt ma, weiß einer von euch lustigen leuten vielleicht zufälliger weise wann ZuFi 3 kommt.....kann es gar nicht abwarten....
Gruß
JackPapa
aha.....
danke auch
Moinmoin,
erstmal Danke an Sascha Thau, der mich auf diese Diskussion aufmerksam gemacht hat, die Reaktionen hätte ich sonst nie gefunden.
Einige Stellungnahmen zu einigen Punkten, die in den Beiträgen hier durchklingen:
1. Ich erhebe keinerlei Forderungen, wie "Zuckerfisch" zu sein hat oder nicht, ich beschreibe den Diskurs, den ich ich in diesem Comic sehe. Wenn es darüber andere Meinungen gibt, ist es ja jedem freigestellt, eine andere Darstellung abzugeben. Überhaupt verfolge ich einen diskursanalytischen Ansatz in meiner Kunstbetrachtung. Die Frage "was will uns der Autor sagen" ist dabei untergeordnet.
2. Meine Einordnung Naomi Fearns in die Reihe Crumb, Shelton, Seyfried etc. hat nichts mit einem Vergleich von "großen Alten" und "neuen Jungen" zu tun. Schon gar nicht geht es hier um einen rhetorischen Trick meinerseits, dass ich Naomi Fearn durch unpassende Vergleiche zu diskreditieren versuche. Ich sehe Fearns "Zuckerfisch" als Beitrag in einer Kategorie von Zeitgeistcomics, ich habe definiert, wie ich den Begriff verwende.
3. Ich habe nicht gesagt, dass Fearns Comic schlechte Kunst sei. Im Gegenteil, schlechte Kunst läßt den Rezipienten gleichgültig zurück. Dass "Zuckerfisch" polarisiert, d.h. auf der einen Seite eine begeisterte Fangemeinde erzeugt, auf der anderen Seite eine krasse Ablehnung, wie bei mir und einigen meiner Freunde, spricht für seine künstlerische Qualität. Gute Kunst wühlt auf. Es sind die Diskurse, die transportiert werden, die ich als erschütternd und - ich wähle dieses Wort mit Bedacht - als obszön empfinde. Dass meine Reaktion authentisch ist und das es nicht darum geht "den Laden aufzumischen", kann man vermutlich meinem Essay entnehmen und ich bitte, mir das abzunehmen.
4. Hochinteressant finde ich die Reflexhaltung, mich in eine linke, verbittert-gutmenschliche und ewig betroffene Ecke zu stellen, in dem vermeintlichen Versuch, damit meinen Essay zu kritisieren. Es ist faszinierend, dass die Forderung nach der Autonomie des Subjekts und der individuellen körperlichen Freiheit Euch hier so aufbringt! Ich sehe damit meine zentrale These von einer domestizierten jungen Generation weitgehend bestätigt. Modifizieren muss ich meine Meinung, dass sich die "Generation Zuckerfisch" an nichts mehr zu reiben hat - sich reibt sich nur noch bei Anlass. (Ach ja, ich brauche den Sozialkundelehre für so etwas, das kann ich als Literaturwissenschaftler ganz alleine.)
5. Warum ist es mir eigentlich verboten, bloss weil ich zufällig Deutscher bin, gesellschaftliche Entwicklungen in Deutschland kritisch zu kommentieren? Was ist daran nationalistisch? Die Gesellschaft in der islamischen Welt, in Israel, England, Italien, Frankreich, den USA... würde ich genauso deutlich kommentieren. aber um die ging es hier nuneinmal nicht.
6. Nein, ein Comiczeichner ist nicht gezwungen "Scheisse zu zeichnen". Wenn ein Comiczeichner aber dionysische Exzesse mit all ihren Konsequenzen zelebiert und dabei systematisch alle körperlichen Folgen aus der Realität des Comics ausblendet, dann kann ich nicht umhin, das festzustellen. Wenn ich in "Zuckerfisch" einen systematischen Diskurs der Entkörperlichung feststelle und belege - über die politische Bedeutung von Körperlichkeit besteht für niemanden einen Zweifel, der die Auseinandersetzungen in westlichen Gesellschaften über die letzten 40 Jahre irgendwie zur Kenntnis genommen hat - dann kann ich nicht umhin, das auch auszusprechen. Dadurch hole nur das, was von Fearn tabuisiert wird durch meine Versprachlichung in den Diskurs zurück. Der Rest ist nicht mein Problem.
Es ist ja abermals bezeichnend, dass hier meine sexualisierte, drastische Sprache als anstössig empfunden wird und nicht etwa die systematische Entmündigung in "Zuckerfisch". Ich erlaube mir einmal, in Erinnerung zu rufen, dass nicht ich die sexuelle Metaphorik eingeführt habe, sondern Naomi Fearn: der Fisch in "Zuckerfisch" ist ja in den Worten Fearns "eine irgendwie fiese Bezeichnung für Frau". Gemeint ist damit selbstverständlich der Topos der angeblich fischig riechenden Vaginalsekrete der Frau - sie sagt es halt nur nicht! Wenn sich die Hauptfigur Nomi erleichtert in einen kalten Fisch verwandelt und ich das einen "Schutz vor Fremdfick" und "magischen Keuschheitsgürtel" nenne, dann kann man wohl schlecht mir das Konzept vorwerfen, bloss weil ich es ausspreche.
Dagegen sehr berechtigt wäre der Vorwurf mir gegenüber, dass ich mich an verlogener Keuschheit stosse und das auch im künstlerischen Ausdruck einfordere. Ja, mir ist George Grosz leiber als Caspar David Friederich und Klaus Kinski lieber als Uschi Glas. Das ist halt mein persönlicher Geschmack. Mit Sublimation hat das nichts zu tun, ich empfehle doch einmal den Begriff in einem psychoanalytischen Wörterbuch nachzuschlagen.
7. und abschließend: ich bin keine Frau, ich war noch niemals eine Frau und werde auch niemals eine Frau sein. Dass allerdings der Name "Nele" so einen wunderbaren Anlass für implizite (doofe Emanze) und explizite ("angesichts der häufung der forderung sexueller beschreibungen sage ich: frau autorin beliebt verbal zu sublimieren") Sexismen verleitet, bestärkt mich abermals in meinen Thesen.
Tschö,
Nele
mein hauptangriffspunkt an deinem text ist folgender (und hat nichts mit historischer eindordnung zu tun): du vergleichst die comics von gregory/ crumb/ shelton etc. mit den strips von fearn. das ist ungefähr so, als würdest du romane und kurzgeschichten mit den selben masstäben aneinander messen. dieser vorgang ist natürlich grundsätzlich falsch - entsprechend eben auch deine schlussfolgerungen. hier würde ich ansetzen, um deine "analyse" (in der ich wiederum viel aufgestaute persönliche wut entdecke, die die untersuchung klar einfärbt) nochmal gründlich zu überdenken.
Dein Einwand wäre unter zwei Bedingungen bedenkenswert:Original geschrieben von L.N. Muhr
mein hauptangriffspunkt an deinem text ist folgender (und hat nichts mit historischer eindordnung zu tun): du vergleichst die comics von gregory/ crumb/ shelton etc. mit den strips von fearn. das ist ungefähr so, als würdest du romane und kurzgeschichten mit den selben masstäben aneinander messen. dieser vorgang ist natürlich grundsätzlich falsch - entsprechend eben auch deine schlussfolgerungen.
1.) Es wäre tatsächlich nicht möglich "Kurzgeschichten und Romane" in einem gemeinsamen Analysekontext heranzuziehen. Deine Aussage, "dieser vorgang [sei] grundsätzlich falsch" ist aber ihrerseits falsch. (Woher hast du eigentlich diesen Unsinn? Deutschunterricht?) Intertextuelle Betrachtungsweisen sind seit rund 30 Jahren state of art in der Textinterpretation - methodologisch spräche z.B. überhaupt nichts dagegen, Fearns Comic mit einem Roman wie z.B. Nick McDonnels "Twelve" und einem Theaterstück wie z.B. John Osbornes "Look Back in Anger" zu vergleichen. Aber das tue ich ja nicht einmal, ich bleibe in meiner Betrachtung in einem Genre, nämlich dem der Comicliteratur. Da ich darüber hinaus keine narrative Analyse anstrenge, ist die unterschiedliche Länge der Erzählung bei z.B. Crumb und Fearn ohne jeden Belang.
2.) Meine Argumentation fuße auf einer Prämisse, die nur durch den Vergleich Fearns mit z.B. Crumb entstehen könne. Auch diese Bedingung trifft nicht zu. Die Einordnung von "Zuckerfisch" als heutigen "Zeitgeistcomic", was zentraler Betrachtungspunkt meines Essays ist, greife ich aus der Rezeption und den Rezensionen auf - Belege habe ich genannt. Da meine Argumentation - wie du sicherlich bei der sorgfältigen Durchsicht meines Essays festgestellt haben wirst - rein textinhärent aufgebaut ist und logisch nicht von einem Vergleich mit Crumb et al. abhängt, ist auch diese Bedingung nicht erfüllt. (Abgesehen davon registriere ich mit einiger Verwirrung, dass du dich so aufgebracht dagegen verwahrst, dass ich Fearns Comic als erfolgreichen Versuch würdige, das Lebensgefühl einer Generation auf den Punkt zu bringen. Warum in aller Welt versuchst du ständig, ihre Arbeit als eine Sammlung von niedlichen Witzzeichnungen ohne jede weitere Bedeutung zu denunzieren?)
Da beide für deine Folgerung notwendigen Bedingungen nicht erfüllt werden ist dein "hauptangriffspunkt" also inhaltlich und logisch defizitär und kann deshalb in der weiteren Diskussion ausser Acht gelassen werden.
Da du also meinen kritischen Anmerkungen den analytischen Charakter prinzipiell absprichst, bist du sicherlich bereit diese Aussage nun einmal durch Sachargumente zu belegen - davon habe ich nämlich in den Reaktionen in diesem Forum leider bislang noch nicht viel gelesen.hier würde ich ansetzen, um deine "analyse"
Ich möchte es an dieser Stelle noch einmal ganz deutlich sagen: NATÜRLICH IST MEIN ESSAY POLEMISCH! Ich bin absolut bereit, mich mit jedem aufs heftigste über meinen Text zu streiten, also nur zu! Aber so ein wenig inhaltliche Qualität und eine einigermassen sichere Logik wünsche ich mir dabei doch...
Seit wann ist ein Kritiker dem "sine ira et studio" verpflichtet? Es ist das gute Recht und sogar die Pflicht des Kritikers in der Würdigung eines Textes eine eindeutige persönliche Position einzunehmen - sonst wäre er kein Kritiker. Ich habe niemals verhehlt, dass ich mich bei der Lektüre von "Zuckerfisch" aufgeregt habe und habe die Erklärung dafür in einem Essay zusammengefasst. Wo ist das Problem? Dass dir meine Position nicht gefällt ist ja kein Argument.(in der ich wiederum viel aufgestaute persönliche wut entdecke, die die untersuchung klar einfärbt)
Machen wir doch gerade gemeinsam. Bislang sieht's für meine These nicht allzu schlecht aus...nochmal gründlich zu überdenken.
Nele
so THERE!
"Dreckig" ist langweilig geworden. Wenn der neue Werner-Film den Titel hat "Gekotzt wird später", dann kann man verstehen, dass jüngere Zeichner im Moment keine Lust haben, das Thema zu behandeln.
der comic, an dem naomi gerade arbeitet, heisst "dirt girl". zwei seiten davon gibt's, quasi als preview, in christopher taubers hervorragendem fanzine JACKPOT BABY! . gibt's bei www.jackpotbaby.de .
Sorry, ich kannte bisher zwei Neles - beides Frauen. Wußte nicht, das es auch männliche Neles gibt. Mein Beschluss, Dich für weiblich zu halten, kam also nur daher. Nix für ungut.Original geschrieben von neleabels
7. und abschließend: ich bin keine Frau, ich war noch niemals eine Frau und werde auch niemals eine Frau sein.
Gruß
Michael
Ich habe nicht gesagt, dass Fearns Comic schlechte Kunst sei. Im Gegenteil, schlechte Kunst läßt den Rezipienten gleichgültig zurück.
---
Für die Akten: es gibt keine "gute" oder "schlechte" Kunst.
Grüße!
Da hast du dir ja ganz schön viel Arbeit gemacht. Ich kann gut verstehen, wenn du entäuscht bist, die Rezensionen versprachen dir Zeitgeist, doch du fandest nur gesammelte Stripps aus einer Tageszeitung.
gruss, Steffi
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