Im Film wie im Leben gab Klaus Löwitsch den harten Mann, der sich immer wieder aufrappelte. Jetzt starb er mit 66 Jahren in München an Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Schon optisch nahm man Löwitsch die Rolle des zähen Einzelkämpfers ab: Ein Kraftpaket war er, stiernackig, die Mundwinkel meist misanthropisch nach unten gezogen. So sehr er auch raunzen und fauchen konnte, so charmant konnte er auch sein. Wenn er denn wollte und sein aufbrausendes Temperament es zuließ.
Die Rolle, die ihm saß wie eine zweite Haut und ihm in den letzen Jahren große Popularität bescherte, war die des Privatdetektivs „Peter Strohm“. Als solcher ging er in Serie, in einigen der 62 Folgen führte Löwitsch auch Regie.
In Berlin geboren, kam Löwitsch 1946 nach Wien, der Heimatstadt seines Vaters. Dort nahm er Ballett- und Schauspielunterricht, besuchte gar das renommierte Reinhardt-Seminar.
Obwohl er vor allem als Typ fürs Grobe bekannt war, spielte Löwitsch auch an Bühnen und in Literaturverfilmungen. Sogar den Bundesfilmpreis (1970 für „Mädchen mit Gewalt“) und den Grimme-Preis (1998 für „Das Urteil“) kassierte er. Die wohl größte künstlerische Herausforderung seiner Karriere war die Zusammenarbeit mit Rainer Werner Fassbinder, der sein Freund und Mentor wurde. Neun Filme drehten sie miteinander, darunter „Welt am Draht“ und „Der Händler der vier Jahreszeiten“. Doch ist vor allem seine männliche Hauptrolle, der Hermann Braun, in „Die Ehe der Maria Braun“ in Erinnerung geblieben.
Dagegen werden sich nur wenige daran erinnern, dass Löwitsch schon als rotziger Halbstarker in „Der Pauker“ (1958) zu sehen war, wo er im Zweikampf auf einem Autoschrottplatz von Heinz Rühmann (!) aufs Kreuz gelegt wurde.
Gastspiele gab Löwitsch auch in internationalen Produktionen (u. a. „Steiner - das eiserne Kreuz“ oder „Die Akte Odessa“), ohne aber den Durchbruch zu schaffen.
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