Gelesen und rezensiert von Helga Schubert (mit freundlicher Genehmigung):
Nächtliche Begegnung von Sandra Rehschuh
Ein Mädchen, allein in nächtlicher Dunkelheit. Plötzlich steht ein Fremder im Zimmer.
Das ist ein Thema, aus dem sich unglaublich viele Handlungsabläufe ergeben können.
Hier lässt die Autorin ihre Hauptperson Marina zuerst Angst verspüren. Die wandelt sich in Neugierde, als das Mädchen merkt, dass der Fremde, den sie schließlich doch erkennt, nur der Überbringer einer Botschaft ist.
Nördlich von Norwegen von Edgar Güttge
Die Geschichte spielt irgendwo in einem bizarren, kalten Universum. Statt mit dem Raumschiff durch das All zu fliegen, muss man sich durch Schnee graben, um zu den planetengroßen Blasen zu kommen, die eine Atmosphäre enthalten.
Parallelen zum Leben in den nordischen Ländern sind in der Story eingebaut. Dadurch wirkt sie, neben der phantastischen Gesamtkonstruktion, sehr authentisch.
Ein unbekanntes Exemplar von Helmut Marischka
Im Mittelpunkt steht die Suche nach einem geheimnisvollen Buch. Der geforderte Grundsatz: Vertraue niemandem, erhält erst am Schluss seine ungewöhnliche Bedeutung.
Variation eines Themas von Axel Kruse
Eine Plattform, auf der sich Raumfahrer materialisieren, ist in der SF nichts Neues. Anders ist es allerdings, wenn sie von einem alten Mann empfangen werden, der bereits weiß, was als nächstes passieren wird.
Borderline von Thorsten Wilkens
Der Titel ist gleichzeitig der Name des Schiffes, das in der Geschichte vorkommt. Analog dazu könnte Borderline hier aber auch die Grenzlinie zwischen Wahnsinn und Normalität bedeuten, zwischen Leben und Tod. Die Beziehungen der Leute, die sich auf dem Schiff befinden, sind ernüchternd glaubhaft beschrieben.
Eine Horrorgeschichte.
Vorwärts von Manfred Ilsemann
Die Zeit bewegt sich immer linear. Natürlich ist eine Umkehr nicht möglich. Vielleicht aber doch? Der Autor gibt jedoch keine komplizierten physikalischen Gründe für einen denkbaren Rücklauf an. Es existiert eine andere Lösung…
Eine auswegslose Flucht von Astrid Pfister
Verfolgt wird ein Mann, der den Mörder seiner Frau gesehen hat. Das ist ebenfalls eine klassische Ausgangssituation, die sich in eine unerwartete Richtung entwickelt.
Irrglaube von Andreas Bazarota.
Menschen verschwinden auf einem Planeten, der von den Grataks, friedfertigen, zwergenhaften Wesen, besiedelt ist. Daraufhin werden sie ausgerottet. Doch nichts ist, wie es dargestellt wird.
Ohara Quast – Jungfernfang von Jana Paragidi
Was passiert, wenn man einfach in fremde Welten rutschen kann und sich dort beweisen muss, obwohl man keine Ahnung hat, wie die Dinge da funktionieren?
Ohara Quast, ein Biologiestudent, wird plötzlich vor diese Bewährungsprobe gestellt. Er muss das erste Mal in seinem Leben etwas fangen, von dem er nicht weiß, was es ist und wie man es bändigt.
Der Kriegsbaron von Christiane Gref
Die Geschichte spielt in einem Krieg zwischen dem Heer des Königs der Zinnen und den Nichtmenschlichen, wie Elben und Echsen.
Heermeister Argesh lässt sich auf einen mysteriösen Handel mit dem Kriegsbaron ein, um die nächste Schlacht zu gewinnen.
Ein Freundschaftsdienst von Dieter Bohn
Es geht um zwei alte Männer, die bereits ewig befreundet sind. Einer der beiden wird demnächst sterben. Und er hat einen - normalerweise - unerfüllbaren Wunsch.
Eldorado von Harald A Weissen
Die Gewinnergeschichte ist sehr intensiv, traurig, bewegend, unheimlich. Sie bezieht sich immer wieder auf ein Bild, das auf den Betrachter wie „Die goldene Umarmung der Leere“ (Zitat) wirkt.
Fazit: Ich habe die Geschichten gern gelesen.
Blendwerk von Helga Schubert (da sie sich selbst ausgelassen hat)
Gute Idee! Diese Geschichte baut starke Spannung auf.
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