Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen
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EDITORIAL:
Liebe Leser,
die Auseinandersetzung mit Comic-Künstlern und ihren Werken ist gewissermaßen das täglich Brot eines Comic-Fachmagazins. Dabei bemühen sich die diversen Autoren immer wieder, die vorliegenden Arbeiten zu erschließen, ihre Hintergründe auszuloten und den Lesern möglichst plausible Interpretationen des Inhalts anzubieten. Mitunter sind diese Beiträge dann aber für die betroffenen Künstler eine regelrechte Qual, fühlen sie sich doch nicht selten komplett missverstanden.
Es ist deshalb immer wieder höchst aufschlussreich, wenn Comic-Künstler selbst über ihre Arbeit und ihre Beweggründe Auskunft geben. Und das auch nicht nur im Rahmen eines knappen Gesprächs, in dem sie auf die Stichworte eines Interviewers reagieren müssen. Besonders früh nutzte Art Spiegelman die Möglichkeit, sich über seine Arbeit ausführlich auszulassen. Schon in den 1970er Jahren begann er mit seinen legendären Lectures. Faszinierenden Vorlesungen, von denen eine Reihe von Mitschnitten inzwischen auch ins Internet gestellt wurden. Auch sein Band MetaMaus, dessen Inhalt auf den nachfolgenden Seiten eine große Rolle spielt, steht ganz in dieser Tradition, selbst wenn er im Ursprung auf einer Interview-Situation fußt.
Auch hierzulande laden mittlerweile Universitäten ‒ und keineswegs nur Kunsthochschulen! ‒ Comic-Künstler für Vorträge ein. So gibt es dieses Jahr mehrere Poetikvorlesungen mit Isabel Kreitz und Flix an der Carl von Ossietzky Universität im niedersächsischen Oldenburg. Dem Vortrag von Isabel Kreitz räumen wir in diesem Heft eine besonders lange Strecke ein. Ist es doch ein faszinierendes Dokument aus der Sicht der Künstlerin, die in Erlangen in diesem Juni mit dem Max und Moritz-Preis als "Beste deutschsprachige Comic-Künstlerin" geehrt wurde. Dies soll aber nur ein Anfang sein. Zukünftig werden wir verstärkt Zeichner und Szenaristen mit eigenen Beiträgen in der COMIXENE selbst über ihre Arbeit zu Wort kommen lassen.
Habe bisher nur einige wenige Artikel der neuen Ausgabe gelesen, aber der Artikel über bzw. mit den Isabel-Kreitz-Vortrag fand ich - in dieser Form und vor allem auch in dieser Länge - sehr lesenswert und interessant.
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